Der Schiedsrichter und die Uefa müssen in einer Situation wie der nach dem atemberaubenden Kollaps des Dänen Christian Etiksen entscheiden, sagt der frühere Fifa-Schiedsrichter Urs Meier. Der Verband hat in jedem Fall seinen Willen bekommen, brauchte keinen großen Kurswechsel - aber ist es so wie es gelaufen ist und kommuniziert wurde auch okay?
Bei der Fußball-Europameisterschaft hat dem Schweizer Meier die Leistung des Niederländers Danny Makkelie im Eröffnungsspiel gefallen, einer der Assistenten müsse aber nacharbeiten. Ebenso ist der 62-Jährige mit dem 1:1 der Eidgenossen gegen Wales nicht zufrieden. Expertin Kathrin Lehmann von SRF 3 wäre für ihn fast ein Grund bei Übertragung der Schweiz-Spiele aufs Radio umzuschalten.
Mit Millionen Fußball-Fans um die Gesundheit, ja gar das Leben eines Fußball-Stars zu bangen, hat den Schweizer Meier mitgenommen - wohl mehr als das bei einem Norfall auf dem Platz in einem von ihm geleiteten Spiel der Fall gewesen wäre.
Als neuer ZDF-Experte verblüffte Meier nach der Karriere an der Pfeife das deutsche Fernseh-Publikum mit der Schweizer Redensart "Das schlagt kei Geis weg". Ebenso ist er aber auch mit vielen deutschen Phrasen und Sprüchen vertraut, die immer wieder auftauchen, wenn über Fußball geredet oder sogar philosophiert wird.
In der K.-o--Runde sind die Schweizer bei WM und EM bisher immer gleich k. o. gegangen. Das muss sich ändern, meint der frühere Weltklasse-Schiri Meier. Wie er sich die Spiele seines Heimatlandes am Liebsten anschauen und möchte und Vieles andere verrät der 62-jährige Familienvater ebenso.
Noch hat die Schweiz kein K.-o--Spiel bei EM oder WM gewonnen, doch der Ex-Referee empfiehlt, sich nicht in Gedanken Limits zu setzen. Für Anwärter auf den Titel hält er jedoch einige andere. Insbesondere schätzt er Weltmeister Frankreich hoch ein und wünscht Bundestrainer Joachim Löw, dass er nach dem Turnier, am Ende seiner Amtszeit "durch die große Tür gehen" kann.
Früher war Urs Meier Schiedsrichter sowie Familienvater in der Schweiz: Nun sind die beiden älteren Kinder schon erwachsen, lebt Meier in Spanien, hat er aber noch eine achtjährige Tochter. Was hält also davon, dass immer mehr Spiele erst um 21 Uhr beginnen - so an der Europameisterschaft? Der mittlerweile 62-Jährige erzählt auch, wann er vor dem Bildschirm sein Fußball-Erweckungserlebnis hatte und dass ihm nach seinem ersten Spiel zum Heulen zu Mute war. Im Gespräch mit Journalist Ralf Kohler geht es ebenso um den Ruf der Verbände Fifa und Uefa sowie um den Videobeweis im Allgemeinen und Probleme durch deutschen Perfektionismus...
Der Schweizer Urs Meier, der zwischen 1996 und 2004 je zwei Welt- und Europameisterschaften pfiff, spricht mit dem deutschen Journalisten Ralf Kohler über die Schiedsrichter-Planung für die EM 2021.
Gastgeber Ralf Kohler würdigt den Schweizer Ex-Schiri Urs Meier
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